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Vitamin D und sein Hindernis

Vitamin D wird oft als das „Sonnenhormon“ bezeichnet, da unser Körper es unter UVB-Einstrahlung selbst bildet. Es spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem, den Knochenstoffwechsel, die Muskelkraft und zahlreiche Stoffwechselprozesse. Doch die unkontrollierte Einnahme von hochdosiertem Vitamin D birgt Risiken oder keinerlei Nutzen,  wenn die Funktion des Vitamin-D-Rezeptors (VDR) gestört ist.

Die Rolle des VDR (Vitamin-D-Rezeptors)

Vitamin D entfaltet seine Wirkung nicht allein durch eine hohe Konzentration im Blut, sondern über die Aktivierung des VDRs. Sind diese Rezeptoren blockiert oder in seiner Funktion eingeschränkt, kann das Vitamin D seine regulierenden Effekte auf Immunzellen, Entzündungsprozesse und den Calciumstoffwechsel nicht optimal entfalten.

Ursachen einer VDR-Blockade

Verschiedene Faktoren können die Funktion des VDR beeinträchtigen:

  • Chronische Infektionen (z. B. Borrelien, Epstein-Barr-Virus, chronische Darmdysbiosen)

  • Schwermetallbelastung (Quecksilber, Aluminium, Cadmium)

  • Genetik (SNP, nicht vollständig ausgebildete Rezeptoren)
  • Nitrostress und oxidativer Stress

  • Ungleichgewicht der Co-Faktoren wie Magnesium, Vitamin A (Retinol) und Vitamin K2

Folgen einer VDR-Blockade

Wenn der VDR nicht richtig funktioniert, kann dies paradoxerweise dazu führen, dass trotz hoher Vitamin-D-Werte Symptome eines Mangels bestehen bleiben. Mögliche Folgen sind:

  • Anhaltende Infektanfälligkeit

  • Chronische Müdigkeit und Erschöpfung

  • Entzündliche Erkrankungen wie Autoimmunreaktionen

  • Störungen im Calciumhaushalt (Gefahr von Verkalkungen und Osteoporose)

  • Stimmungsprobleme und kognitive Einschränkungen

Fazit: Vitamin D gezielt statt blind supplementieren

Die einfache Einnahme hoher Vitamin-D-Dosen ohne Berücksichtigung der VDR-Funktion kann problematisch sein. Stattdessen sollte vor der Supplementierung eine gezielte Diagnostik erfolgen, die nicht nur den 25(OH)D-Spiegel, sondern auch den aktiven 1,25(OH)2D-Wert sowie mögliche Blockadefaktoren des VDR untersucht. Zusätzlich sind Co-Faktoren wie Magnesium, Retinol und Vitamin K2 entscheidend, um Vitamin D richtig zu verwerten und Nebenwirkungen zu vermeiden.

Eine individuell abgestimmte Herangehensweise ist der Schlüssel zu einer sinnvollen und sicheren Vitamin-D-Versorgung.

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