Oxidativer Stress – Sauerstoff- und Stickstoffradikale und ihre Folgen für die Gesundheit
Oxidativer Stress entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und antioxidativen Schutzmechanismen gestört ist. Dies kann zu Zellschäden, Entzündungen und zahlreichen chronischen Erkrankungen führen. Besonders relevant sind zwei Hauptgruppen freier Radikale:
1. Sauerstoffabhängige Radikale (ROS – Reactive Oxygen Species)
Diese entstehen v.a. in den Mitochondrien während der Energieproduktion und spielen eine Rolle bei Zellprozessen, können aber in Überschuss zu Schäden führen:
Superoxid (O₂⁻): Entsteht als Nebenprodukt der Zellatmung, kann Enzyme und Zellmembranen angreifen.
Wasserstoffperoxid (H₂O₂): Wirkt als Signalmolekül, kann jedoch zu Hydroxylradikalen umgewandelt werden.
Hydroxylradikal (OH•): Hochreaktiv, greift DNA, Proteine und Zellmembranen an.
2. Stickstoffabhängige Radikale (RNS – Reactive Nitrogen Species)
Diese entstehen v.a. durch Entzündungen, Umweltgifte oder chronische Infektionen:
Stickstoffmonoxid (NO•): In physiologischen Mengen wichtig für die Gefäße, kann aber zu Peroxinitrit reagieren.
Peroxinitrit (ONOO⁻): Hochreaktiv, verursacht Protein- und Lipidschäden, hemmt mitochondriale Enzyme.
Ursachen für erhöhten oxidativen Stress
Chronische Entzündungen (Infektionen, Autoimmunprozesse)
Umweltgifte & Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Aluminium)
Dauerstressoren wie Elekrosmog & Schlafmangel
Schlechte Ernährung (Transfette, Zucker, künstliche Zusatzstoffe)
Mitochondriale Dysfunktion
Antioxidative Schutzsysteme
Der Körper besitzt verschiedene Schutzmechanismen, um freie Radikale zu neutralisieren:
Enzymatische Antioxidantien
Superoxiddismutase (SOD): Wandelt Superoxid in Wasserstoffperoxid um.
Katalase: Baut Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff ab.
Glutathionperoxidase: Neutralisiert Peroxide mit Hilfe von Glutathion.
Nicht-enzymatische Antioxidantien
Glutathion: Wichtigstes intrazelluläres Antioxidans.
Coenzym Q10: Schützt Mitochondrien vor oxidativen Schäden.
Vitamin C & E: Wasser- und fettlösliche Radikalfänger.
Alpha-Liponsäure: Regeneriert Vitamin C, E und Glutathion.
Polyphenole (z.B. OPC, Curcumin, Resveratrol): Starke Radikalfänger mit entzündungshemmender Wirkung.
Wie kann man oxidativen Stress messen?
Mit Global Diagnostics kann sowohl sauerstoffabhängiger als auch stickstoffabhängiger oxidativer Stress festgestellt werden. Dies ermöglicht eine gezielte Therapie mit Antioxidantien, um Zellschutz und Regeneration zu optimieren.
Fazit
Oxidativer Stress ist eine der Hauptursachen für Zellalterung und chronische Erkrankungen. Durch gezielte Diagnostik und den Einsatz von Antioxidantien lässt sich das Gleichgewicht wiederherstellen und langfristige Gesundheit fördern.